Eine Investition in unsere Zukunft

Da ist sie nun, unsere neue Grundschule (OGS) in Scharbeutz.
Schön ist sie geworden, modern, technisch auf einem guten Stand.

Der Bau spaltete die Gemüter in der Gemeinde. Schon wieder Geld in die Schulen stecken?
Ist Pönitz nicht schon teuer genug geworden? Der Bau der Grundschule verteuert sich wieder! Warum?
Muss das alles so modern sein?

Ja, es muss und es ist so auch richtig. Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien durften die Kinder gemeinsam mit den Lehrkräften in das neue Gebäude einziehen. Alle sind auf Entdeckertour gegangen und vor allem bei den Kleinen waren große Augen und ein Staunen in den Gesichtern zu sehen. Es war Dankbarkeit zu spüren, Freude und Stolz.

Aber ist dies nun 16 Mio € wert?
Rechnen wir mal kurz zusammen:
16.000.000 € / 172 Schüler (Stand 12/23) = gute 93.000 € / Schüler (Zuschüsse nicht berücksichtigt!)

Das ist teuer? Moment, die Investition ist ja langfristig!

Die alte Schule stammt aus den 50er Jahren, wurde immer mal erweitert und modernisiert. Sagen wir mal 60 Jahre ist das Gebäude grundlegend nutzbar.

Dann geht die Rechnung weiter:
93.000 € / Schüler auf 60 Jahre = 1.550 € pro Jahr und Schüler oder gute 4,25 € am Tag
(Zuschüsse nicht berücksichtigt!).

Ja, die Gemeinde hatte keine 16 Mio € in der Kasse, es musste finanziert werden. Ein geringer Teil kam aber auch aus Zuschüssen. Die Kostensteigerung wurde durch den starken Einsatz der Schulleitung, der Bauleitung der Gemeinde und den Planungsbüros eingespart und Folgekosten (z.B. Außenanlagen) auf spätere Zeitpunkte verschoben.
Die Kosten werden uns in den nächsten Jahren immer wieder im Haushalt begleiten.

Als Kreiselternbeiratsvorsitzender für Grundschulen sehe ich viele Grundschulen im Kreis OH. Es gibt schlimmere Schulen als unsere alte OGS. Aber viele Kommunen haben erkannt, dass hier dringender Handlungsbedarf vorliegt. Bei einigen Schulen, wie auch bei unserer, haben die Aufsichtsbehörden einen Schlussstrich gezogen und Einwände gegen den Weiterbetrieb angemeldet.

Ich finde, die Investition hat sich gelohnt. Kommt es nicht den nächsten Generationen zugute?
Den Generationen, die unsere spätere Versorgung sicherstellen sollen und für unsere Schulden aufkommen. Das Bildungssystem hat immer mehr Lücken, alle fordern Verbesserungen. Der Bau unserer Schule ist so eine. Sie macht den Standort Scharbeutz wieder attraktiv für Familien, die sich in unserer Gemeinde ansiedeln möchten.
Wir möchten gerne dauerhafte Ansiedlungen. Die Gemeinde möchte expandieren und Wohnraum schaffen. Der Schulbau ist ein Schritt in die Richtung Ansiedlung und nicht Leerstand.

Nachtrag:

Mein Artikel war fertig und dann kam eine Mail von der Schulleitung an alle Eltern, die ich gerne aufgreifen möchte.

Wir haben einen schönen Neubau bekommen, mit dem Abriss des Altbaus wird nun begonnen. Die Schulstraße ist eine verkehrsberuhigte Zone mit einer Bushaltestelle.
Es kommt immer wieder vor, dass vor allem zum Schulbeginn das Verkehrschaos ausbricht. Autos halten überall, egal ob absolutes Halteverbot oder auf dem Feuerwehrgrundstück. Es wird auch nicht nur kurz gehalten und am Auto verabschiedet, sondern bis zur Tür oder vielleicht sogar bis in den Klassenraum begleitet.
Der Raum ist begrenzt und zur Not wird quer auf dem Lehrerparkplatz gehalten/geparkt, damit dann mehrere Autos nicht aus den Lücken kommen. Die Lehrkräfte können gar nicht mehr parken und sind zu Recht verstimmt. Gilt es nicht, gleich den Unterricht zu beginnen?
Der Hof der Feuerwehr ist Privatgelände, auch hier wird nicht nur gewendet, sondern
gehalten und geparkt.
Frage: Wie finden Sie es, wenn auf Ihrem Grundstück von Unbekannten geparkt wird?
Die Situation hat sich nun so weit aufgeheizt, dass an diesem besagten Tag das Ordnungsamt mal wieder vor Ort war und ermahnt hat. Die Parkmöglichkeiten beim Aldi Markt sind zurzeit nicht nutzbar. Die Gemeinde hat aber den Parkplatz am Bürgerhaus (ca. 750 m entfernt) zur Verfügung
gestellt.

Mein Appell:
Bitte, überlegen Sie vorher. Halten Sie sich an die Verkehrsregeln und planen Sie ein wenig
mehr Zeit ein. Die Situationen morgens und nachmittags sind hochgefährlich. Es ist auch
Ihr Kind, welches dieser Situation ausgesetzt ist. Und NEIN, es gibt keinen Weg mit
dem Auto direkt in den Klassenraum.
Von Seiten der Politik wird schon seit längerem geprüft, wie man hier„unterstützen“ kann.
Es kam auch der Vorschlag, die Straße zu schließen und nur noch für Anwohner, Lehrkräfte und die Feuerwehr freizugeben.
Wir von der WUB würden dies befürworten. Aber ganz ehrlich, soweit muss es nicht kommen. Wenn alle Beteiligten mehr Rücksicht aufeinander nehmen und auch mal 2-3 Schritte gehen.
Das äußere ich nicht nur als Ihr Gemeindevertreter, sondern auch als Vater eines Viertklässlers und eines Vorschülers.

Kay Skubella,
Gemeindevertreter