380-KV-Leitung durch unsere Gemeinde?

Und plötzlich kommt jetzt wohl alles anders. Der Wegfall der westlichen Variante sorgt, vor allem bei den Bewohnern des Binnenlandes, für Freude.

Nur für die Bewohner entlang der Auto- bahn (BAB 1), vor allem in Haffkrug und Scharbeutz, kommt es jetzt ganz dick!
Eine der allerersten Planungen sah vor, dass die Trasse entlang der BAB 1 führen sollte. Diese wurde aber relativ schnell verworfen. Stattdessen sollte die Leitung auf der west- lichen Seite der Gemeinde Scharbeutz ent- langführen. Warum kommt jetzt der Sinnes- wandel?

Darüber kann man nur spekulieren. Und hier eine mögliche Variante.
Es dürfte sich in allererster Linie um finan- zielle Gründe handeln, denn selbst der Laie sieht auf der Karte, dass die Trasse entlang der BAB 1, deutlich kürzer ist. Das dürfte dann auch günstiger werden. Dazu gibt es auch noch ein Gesetz mit dem schönen Namen Trassenbündelungsgesetz.
Das dürfte dann für die neue Entscheidung als einer der Gründe herhalten.
Hätte man sich vor einiger Zeit nicht sofort dazu entschlossen, die Hinterlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ) auf der östlichen Seite der BAB1 haben zu wol- len, wäre man dem Antrag der WUB gefolgt erst einmal Lärmschutzgutachten zu erstellen, dann hätte dieses Gutachten vielleicht aus- gesagt, dass der beste Platz für die Bahn- trasse auf der westlichen Seite der BAB1 wäre. Dazu kam es aber nicht. Bürgerinitia- tiven, der Dorfvorstand und die politische Mehrheit lehnten den Antrag der WUB ab. Wer hier der WUB Weitsicht unterstellt, der mag Recht haben!

Jetzt, wo der Platz westlich der BAB 1 nicht mehr für die Hinterlandanbindung der FFBQ gebraucht wird, kann man doch die 380-KV-Leitung ganz prima dort hinbauen. Da die alte Vorzugsvariante, laut LN vom 20.08.20, vom Tisch ist, gibt es nur noch eins, was die Politik machen muss: Gerade in Haff- krug und Scharbeutz eine Erdverkabelung fordern. Gleichzeitig muss die bestehende 110-Kv-Leitung, die mitten über den Kiepen- berg führt, auch unter die Erde gelegt werden.

Eine entsprechende Resolution wurde in der Gemeindevertretung vom 23.09.2020 von allen Parteien beschlossen und die Ver- waltung wurde beauftragt, diese an das Land weiter zu leiten.

Jens Teschke,
WUB Vorsitzender