Bürgermeinung


Bürgermeisterin Bettina Schäfer. Zitat vom 19.12.2020: „Wenn (…) Begegnungen von Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen geprägt sind, (…), ist das ein bedeutender Schritt. “

Zum Jahresende 2020 wurde es in den Kom­munen spannend. Haushaltsentwürfe für das Jahr 2021 wurden beschlossen bzw. aufgestellt. Dem interessierten Leser wird blümerant, wenn er liest, mit welcher Akrobatik Investitionen klein gerechnet, bekannte Risiken ignoriert werden und preiswerte Alternativen ungeprüft bleiben. So auch der Haushalt der Gemeinde Scharbeutz für das Jahr 2021.

Wen wundern da eigentlich Preissteigerungen für beide Seebrücken um 5,7 Mio Euro (ca. 70%), ohne weitere notwendige Kosten für Abriss (auch der sanierungsfähigen Seebrücken) und Anbindungen an die Promenaden, jeweils mindestens im sechsstelligen Euro-Bereich.

Mit Ausstattungen, die kein Mensch braucht, siehe Seebrücke Niendorf.
Macht nichts, man rechnet ja mit hohen Steuer­einnahmen. Vielleicht durch Erhöhung der Grundsteuer und anderen Gemeindeabgaben? Aber auch Fördermittel sind Steuergelder, mit denen man sorgsam umgehen muss.

Beide geplanten Seebrücken (dann inflatio­näre fünf allein in der Lübecker Bucht) werden nur kurzfristig eine Attraktion für Besucher sein, die für zusätzliches Verkehrs­aufkommen und den damit einhergehenden negativen Begleiterscheinungen sorgen werden.

Ein Blick zu einem Mitbewerber, dem Ostseebad Grömitz mit weit höheren Übernachtungs- und Gästezahlen, zeigt, dass es auch anders geht. Dort lässt man sich nicht auf einen ruinösen Wettbewerb der Brückenbauergemeinden ein, die vorhandene Seebrücke wurde saniert. Dort scheint man zu wissen, was der Gast erwartet, bestimmt keine Beliebigkeiten. Sinnvoller wäre es, mit diesem Geld die Bürger der Gemeinde bei den Straßenausbaubeiträgen zu entlasten! Dies hätte den Charme, dass alle Bewohner einen Vorteil haben und nicht nur die Tourismus-Profiteure.

Gernot Duy,
Bürger der Gemeinde Scharbeutz