Die Seebrücken

Man muss eine Geschichte nur oft genug wiederholen, um sie zur Wahrheit zu machen. (Ibor Drobnizek)
Im Bauausschuss am 22. Januar 2019 wurde in der Einwohnerfragestunde gefragt, was es denn mit den Seebrücken auf sich habe. Es wurde berichtet, dass die Seebrücken nicht mehr zu sanieren seien. Jürgen Brede von der SPD berief sich auf ein Gutachten, das dieses aussagen würde.

Dieses wurde von den Vertretern der CDU, FDP und den Grünen bestätigt. Darauf stellte ein Vertreter der WUB klar: Es gibt kein (!) Gutachten, das aussagt, dass eine Sanierung der Seebrücken nicht wirtschaftlich ist. Es gibt ein Teilgutachten für die Seebrücke in Haffkrug. Demnach wäre die Brücke dort für 160.000,- € zu sanieren. Wie lange so eine „Reparatur“ dann hält, vermag kein Gutachter zu prognostizieren. Für die Scharbeutzer Brücke wurde sogar auf ein Gutachten verzichtet.

Zu Beginn des Architektenwettbewerbes, für den Preisgelder festgelegt wurden, um mit dem Wettbewerb in die Werbung zu gehen (Scharbeutz sollte noch bekannter und interessanter werden), wurde für die Brückenneubauten von 75 % Förderung gesprochen, wenn die Brücken realisiert werden. Jetzt werden „nur“ noch 60 bis 70 Prozent genannt. Wieviel es letztendlich werden, kann zurzeit niemand vorhersagen. Warum wird hier mit Halbwahrheiten und Unwahrheiten gearbeitet?

Die WUB spricht sich, solange es keine aussagekräftigen Gutachten über den wirklichen Zustand der Brücken gibt, gegen einen Neubau aus. Die im Haushalt eingestellten Kosten (2018 = 1 Mio € und 2019 = 7 Mio €) für die Bauwerke sind geschätzt. Die Abriss- und Neuanschlusskosten sind nicht berück­sichtigt worden.

Eins aber wird immer wahrscheinlicher: Da in den vergangenen Jahren bewusst auf eine Unterhaltung der Seebrücken verzichtet wurde, ist es durchaus möglich, dass ein Gutachter die Aussage des Jürgen Brede zur Wahrheit macht.

Die WUB ist der Meinung, dass hier Steuergelder verschwenderisch eingesetzt werden sollen. Denn auch Fördergelder von EU, Bund, Land, Aktiv Region und anderen „Zahlern“ sind Gelder der Steuerzahler.

Im Augenblick gibt es viele Projekte in der Gemeinde wie z.B. Schulneubauten in Pönitz und Scharbeutz, in die das Geld besser investiert ist.

Anja Bendfeldt,
Fraktionsvorsitzende