„Haffhus“ – Das vorläufige Finale!

Am 07.11.2018 beschloss der Tourismusausschuss der Gemeinde Scharbeutz
gegen die Stimmen der WUB die noch fehlenden Gelder für das „Haffhus“ bereitzustellen.

Anfang 2018 hatten wir bereits über die aus dem Ruder gelaufenen Kosten für den Neubau des „Haffhus“ berichtet.

Seinerzeit ging es um ein Investitionsvolumen in Höhe von 2,5 Millionen Euro, das wir schon nicht mittragen wollten. Anschließend tagte eine Arbeitsgruppe mit dem Ergebnis, dass der Architekt gewechselt wurde und „Träume“ der Arbeitsgruppenmitglieder in die Planung aufgenommen wurden. Siehe da: Die ermittelten Kosten stiegen auf 3,6 Millionen Euro.
Darin sind noch nicht einmal die 460.000 Euro für das schon fertiggestellte WC-Haus im Haff­wiesenpark enthalten, geschweige denn eine bereits vom Bürgermeister prognostizierte Preissteigerung. Unabhängig von einer noch nicht bewilligten Förderung bleibt unter dem Strich eine beträchtliche Summe für die Gemeinde zu finanzieren.
Eigentlich wäre dies kein Problem, denn die Einnahmen fließen. Nur hat die Gemeinde Scharbeutz bereits jetzt Verbindlichkeiten in Höhe von 34 Millionen Euro aufgebaut und in 2019 bereits weitere Ausgaben in Millionenhöhe geplant. Es wäre also an der Zeit, auch mal an Sparsamkeit zu denken.
Immerhin: Ende Oktober 2018 dachte man dann doch noch über Einsparungen nach. Man verzichtete auf Sonnenschutz, Garderoben, zwei der drei Trennwände, sogar auf Küche und Bestuhlung der Gastronomie – und sparte so „sensationelle“ 544.090 Euro ein.

Dennoch wird aus unserer Sicht das Haus zu teuer und zu groß. Der Tenor der Gemeinde
lautet aber: Würde kleiner gebaut werden, wäre es ein Dorfgemeinschaftshaus. In dem Fall müsste die Kommune Mehrwertsteuer bezahlen. Das würde den Bau nicht günstiger machen. Da man schon mehr als 600.000 Euro für die Planung ausgegeben hat, ist die Idee des kleineren Hauses schnell verworfen worden.
Noch zwei Tage vor der Tourismusausschusssitzung am 07.11.2018 gab es einen Kompromiss zwischen CDU, Grünen, FDP und der WUB. Die Gesamtkosten sollten auf 2,5 Millionen Euro gedeckelt werden.
Am Abend vor der Tourismusausschusssitzung gab es für alle Fraktionsvorsitzenden noch einen Termin beim Bürgermeister. Mit dem Ergebnis: Alle, außer der WUB, folgten wieder einmal den Vorstellungen des Bürgermeisters. Die Kosten sollen jetzt drei Millionen Euro betragen dürfen. Aber auch diese Summe ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Fehlende Mittel werden vermutlich in Nachtragshaushalten oder anderen Kosten­stellen des Haushalts zu finden sein.

Auf der besagten Tourismusausschusssitzung soll der Bürgermeister geäußert haben, dass die hohen Kosten in Ordnung seien. Nur die WUB blieb bei der Deckelung von 2,5 Millionen Euro und stimmte dagegen, noch fehlende Gelder bereitzustellen. Aber für eine „finanzielle Notbremse“ war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät.

Die WUB hält das Projekt „Haffhus“ in dieser Größenordnung für unverhältnis­mäßig. Wir fragen uns, ob die Kommunalaufsicht dies auch so sieht…

Silvia Werbonat,
Mitgl. im Tourismusausschuss